1980 - Finanzplanung für mittelständische Unternehmen

Finanzplanung für mittelständische Unternehmen

Auftraggeber Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie, München
Förderprojekt Finanzplanung für mittelständische Unternehmen
Dauer des Projekts 1980 – 1986
Verantwortlicher Vorstand Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre, Prof. Wossidlo
Projektziel Entwicklung eines computergestützten Finanzplanungssystems für die Erstellung einer Finanzrechnung als Kontrollinstrument abgelaufener Entscheidungen und als Informationsbasis für automatisierte Planungsrechnungen.
Methodik Entwicklung eines Prototypen, Test in Referenzunternehmen, Dokumentation

Den verschiedenen Projektphasen entsprechend können verschiedene Zwischenergebnisse präsentiert werden, die dem endgültigen Ergebnis eines vollständigen Finanzplanungssystems vorausgehen. In der ersten Phase wurde eine automatisierte und eine manuelle Fassung des Finanzplanungssystems erstellt. Dieses sollte dann in Referenzunternehmen zum Einsatz kommen. Problematisch erwies sich hierbei insbesondere die Erstellung einer Ist-Finanzrechnung aus den jeweils in den Referenzunternehmen vorgefundenen Informationsverarbeitungs-Systemen. In Zusammenarbeit mit der DATEV wurde ein Verfahren angestrebt mit dessen Hilfe die benötigten Zahlungsstrom-Informationen direkt aus den Daten der Geschäftsbuchhaltung abgeleitet werden können. Parallel zu diesem Vorhaben wurden die in der Programmiersprache APL erstellten Pilotprogramme in COBOL transformiert. Neben diesen Implementierungsarbeiten wurde im Rahmen der Dokumentation mit der Erstellung eines Benutzerhandbuchs begonnen. Schwierigkeiten ergaben sich bei der Implementierung zudem bei der Umsetzung in eine benutzerfreundliche Anwenderoberfläche. Die bis dahin gewonnen Erkenntnisse bzgl. der Implementierung des Finanzsystems wurden in einem Teilprojekt genutzt, um den Prozess der Einführung derartiger Planungssysteme zu analysieren und zu dokumentieren. Als Ergebnis konnte ein Stufenkonzept erarbeitet werden. Erste Untersuchungen bzgl. der ersten beiden Stufen des Konzepts, die sich aus der Ist-Aufnahme bzw. Systemanalyse und der Systemkonzeption zusammensetzen, wurden in zwei Referenzunternehmen durchgeführt. Dabei bewährte sich das Implementierungsinstrumentarium. Bei den Implementierungsarbeiten selber wurde zudem eine weitere Umstellung auf objektorientierte Programmierung vorgenommen sowie zur Erleichterung des Benutzerzugangs eine konsequente Ausrichtung am SAA-Standard verfolgt. Die Benutzer- und Systemdokumentation konnte abgeschlossen werden. Damit waren die Voraussetzungen für den Start der sogenannten Betatest-Phase erfüllt und die Praxistauglichkeit des Programms konnte bei drei Referenzunternehmen angetestet werden. Das hierbei gewonnene Feedback wurde zur weiteren Überarbeitung genutzt. Schließlich konnte im Jahr 1994 die Implementierung in einem ersten Pilotunternehmen (Baugewerbe) abgeschlossen werden und erstmals ein vollständiger Finanzplan für das Jahr 1996 aufgestellt werden. Damit waren Schritt drei (Finanzrechnung) und vier (Finanzplan) realisiert und die Voraussetzung für die letzte Stufe – der Finanzkontrolle – geschaffen. Die Ergebnisse der Kontrolle zeigten ein weitgehend positives Bild auf. Die aufgetretenen Abweichungen wurden analysiert und bei der Aufstellung weiterer Finanzpläne in Referenzunternehmen berücksichtigt. Es wird eine sukzessive Optimierung des Systems angestrebt, bevor es der mittelständischen Wirtschaft verfügbar gemacht wird.